Jagdliche Prüfungen

Retriever sind Apportierhunde und wurden für die Wasser- und Feldjagd gezüchtet. Sie waren schon immer bekannt als äusserst gute Schwimmer, ihr speziell wasserabweisendes Fell ermöglicht es ihnen, auch unter widrigsten Witterungsbedingungen im nassen Element erfolgreich zu arbeiten.
Die untrüglichen Merkmale des Retrievers sind eine vorzügliche Nase, ein weiches Maul, Wasserfreude, die Fähigkeit, sich auf nicht sichtig gefallenes Wild einweisen zu lassen und schliesslich die „Merkfähigkeit“ (marking): Ein gut veranlagter Retriever kann sich an mehrere Fallstellen von Flugwild erinnern, selbst wenn diese weit über 100 m entfernt sind.
In England, dem Ursprungsland der Labrador Retriever, Golden Retriever, Flat Coated Retriever und Curly Coated Retriever, wurde der angeborene Instinkt der Retriever, nämlich Beute unversehrt nach Hause zu bringen, durch Zuchtauslese verstärkt, die jagenden Instinkte dagegen unterdrückt. Von daher besitzen nicht alle Retriever Raubzeug-Schärfe.

Der Retriever, der wegen seiner vielseitigen Begabung hochgeschätzt wird, (Blindenführhund, Therapiehund, Diabetes-Hilfshund, Lawinenhund, Flächensuchhund, Familienhund etc.) ist und bleibt ein tüchtiger Begleiter für die Jagd!

Retriever im heutigen Jagdgebrauch


Die hiesigen jagdlichen Gepflogenheiten sind mehrheitlich jedoch nicht die grossen Flugwildjagden, sondern die Jagd auf Schalenwild. Auf Grund seiner hervorragenden Nase wird der Retriever immer häufiger zu Nachsuchen auf Schalenwild eingesetzt. Für die in der Praxis hauptsächlich anfallenden Totsuchen, auch nach Verkehrsunfällen, sind sie bestens geeignet. Ein Teil der Retriever zieht auch krankes Wild nieder. Retriever sind nur sehr selten bis nie Spurlaut, das Verweisen kann ihnen hingegen problemlos beigebracht werden.

Ein wichtiger Grund für Jäger, sich für einen Retriever zu entscheiden, ist die Tatsache, dass die meisten Retriever vergleichsweise leicht auszubilden sind. Dies dank ihrem ausgeprägten „Will to please“ – sie wollen ihrem Führer gefallen.

Der RCS ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen (AGJ) und bietet für Inhaber eines Jagdfähigkeitsausweises oder Jungjäger in Ausbildung folgende AGJ anerkannten Prüfungen an:

  • Eignungsprüfung (EP)
  • Bringleistungsprüfung (BLP)
  • Prüfung nach dem Schuss (PnS)
  • Schweissprüfung

Die EP, die BLP und die PnS werden nach den Reglementen des RCS gerichtet, die im Downloadcenter eingesehen werden können. Die Schweissprüfungen werden nach TKJ Reglement durchgeführt. 

Die Daten für die nächsten Prüfungen entnehmen Sie bitte der Agenda.

Die jagdliche Verwendbarkeit stand vor allem bei der Zucht des Labrador Retrievers als auch des Golden Retrievers im Vordergrund, so dass sich zwei eigenständige Arbeitslinien als Varietäten entwickelten, die leichter gebaut sind und sich deutlich von den sogenannten "Showlinien" unterscheiden.

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